Biologie-Kurs:
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© 1997-2007 Hans-Dieter Mallig |
Der erste Wissenschaftler, der Gesetzmäßigkeiten bei der Vererbung fand und formulierte, war Johann Gregor Mendel . Mendel machte zur Erforschung der Vererbung Versuche und beschränkte sich dabei auf leicht und eindeutig zu entscheidende Merkmale wie Blütenfarbe, Samenform oder Samenfarbe. Als Versuchsobjekt benützte er z.B. die selbstbestäubenden Erbsen, bei denen er leicht und über wenige Generationen reine Linien nachweisen konnte. Wir wollen hier versuchen, seine Experimente und seine Erkenntnisse nachzuvollziehen.
z.B. kreuzte er Erbsen mit gelben und grünen Samen aus reinen Linien. Er betrachtete also das Merkmal Samenfarbe:
P: (Parentalgeneration) |
und erhielt als Nachkommen in der 1. Tochtergeneration (=F1):
F1: (1. Filialgeneration) |
Bei allen seinen Versuchen kam Mendel zu einem ähnlichen Ergebnis.
Hier bei einer Kreuzung reiner Linien mit runden Samen und kantigen Samen,
mit der er das Merkmal Samenform untersuchte:
P: (Parentalgeneration) |
F1: (1. Filialgeneration) |
Und hier untersuchte er das Merkmal Blütenfarbe bei einer Kreuzung
reiner Linien mit blauen und mit gelben Blüten
P: (Parentalgeneration) |
F1: (1. Filialgeneration) |
Was ist das gemeinsame Phänomen bei allen diesen Versuchen? Was konnte Mendel aus diesen Versuchen schließen?
P: (Parentalgeneration) | |||
F1: (1. Filialgeneration) | . |
Erbanlagen für das gleiche Merkmal, hier z.B. Samenfarbe, bezeichnet man als Allele. Die Erbanlage für Samenfarbe kommt also in den Allelen gelb und grün vor. Es sind zwei Variationen der gleichen Erbanlage.
Das Allel für Gelb sei : G
Das Allel für Grün sei: g
Demnach müßte das Kreuzungsschema folgendermaßen
aussehen:
P: (Parentalgeneration) |
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Erbanlage: |
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. |
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F1: (1. Filialgeneration) |
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. |
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Erbanlage: |
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. |
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P: (Parentalgeneration) | . |
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. |
Erbanlage: | . |
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. |
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. |
F1: (1. Filialgeneration) | . |
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. |
Erbanlage: | . |
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. |
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. |
F2: (2. Filialgeneration) |
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. |
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Im Schema finden wir in der F2 -Generation 3 gelbe und 1 grünen Samen. Sie stehen stellvertretend für die 297 gelben und 102 grünen Samen, die man zum Beispiel im Kreuzungsversuch erhalten kann. Es wird somit nur das Verhältnis 3 : 1 der gelben zu den grünen Samen angegeben.
Mit diesem Kreuzungsergebnis hatte Mendel mehrere Probleme!
Welches könnten die Probleme sein, die Mendel jetzt
hatte?
Wie kann man diese Probleme lösen?
P: | . |
GG |
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gg |
. |
Keimzellen: | . |
|
. |
|
. |
. | . | . | |||
F1: | . |
Gg |
|
Gg |
. |
Keimzellen: | . |
|
. |
|
. |
F2: |
|
|
. |
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Wir finden in diesem Schema gelbe Erbsen in der Parentalgeneration,
der F1- und der F2-Generation. Sie sehen äußerlich
gleich aus, sie haben denselben Phänotyp. Allerdings können ihre
Erbanlgen, ihr Genotyp, verschieden sein. Die Genotypen der gelben Samen
können wir in der P-Generation mit GG und in der F1-Generation
mit Gg aus dem Schema herauslesen. Ebenso den Genotyp der grünen Erbse
in der Parentalgeneration.
Genotypen, die zweimal den gleichen Erbfaktor haben, z.B. GG oder gg,
bezeichnet man als reinerbig oder homozygot. Der Genotyp der Samen aus
F1 mit Gg heißt mischerbig oder heterozygot oder hybrid.
Zellen, wie die Körperzellen, die für jedes Merkmal zwei Erbanlagen
enthalten, heißen diploid. Die Geschlechtszellen, die nur ein Gen
enthalten, nennt man haploid.
Welchen Genotyp hat die grüne Erbse in der Parentalgeneration?
Ist die grüne Erbse aus der Parentalgeneration
haploid oder diploid?
Im Kreuzungsschema fehlen noch die Genotypen der F2-Generation. Die grüne Erbse muß homozygot rezessiv, also gg sein.
Wie sehen aber die Genotypen der gelben Samen aus?
Nach dem Schema müßten zwei Drittel der gelben Erbsen heterozygot und ein Drittel homozygot dominant sein. Dem Phänotyp sieht man jedoch im dominant-rezessiven Fall den Genotyp nicht an. Wie kann man dennoch das im Kreuzungsschema kalkulierte Ergebnis verifizieren? Mendel benützte hierzu sogenannte
Du sollst die beiden Rückkreuzungen selbst auf einem Blatt Papier durchführen und kannst anschließend dein Ergebnis auf einem "Mausbild" abtasten.
Im Beispiel der gelben und grünen Erbsen sehen die Kreuzungsansätze folgendermaßen aus:
1. Die gelbe Erbse ist heterozygot:
P: | . |
Gg |
|
gg |
. |
Keimzellen: | . |
|
. |
|
. |
F1: |
|
|
. |
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Vergleiche dein Ergebnis mit der Modelllösung.
2. Die gelbe Erbse ist homozygot:
P: | . |
GG |
|
gg |
. |
Keimzellen: | . |
|
. |
|
. |
F1: |
|
|
. |
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Vergleiche dein Ergebnis mit der Modelllösung.
Wie könnte man die Erkenntnisse über Rückkreuzungen, die
du eben gewonnen hast, formulieren?
Die F2 -Generation im Kreuzungsschema kann man auch mit Hilfe eines Kombinationsquadrats darstellen:
P: | . |
BB |
|
bb |
. |
Keimzellen: | . |
|
. |
|
. |
. | . |
|
. | ||
F1: | . |
Bb |
|
Bb |
. |
Keimzellen: | . |
|
. |
|
. |
Beim Kombinationsquadrat stehen in der ersten Zeile und der ersten Spalte die Keimzellen aus F1 und werden im Quadrat miteinander kombiniert.
F2 | [B] | [b] |
[B] |
BB |
Bb |
[b] |
Bb |
bb |
Wir können nun die bisherigen Erkenntnisse zusammentragen und die
Mendelschen Regeln formulieren:
1. Mendelsche Regel oder Uniformitätsregel:Kreuzt man zwei Individuen einer Art, die sich in einem Merkmal unterscheiden, das beide reinerbig aufweisen, so sind die Nachkommen in der F1-Generation im betrachteten Merkmal uniform. (Man nennt diese Regel auch Reziprozitätsregel, weil das gleiche Ergebnis auftritt, wenn man bei der Kreuzung das Geschlecht der Eltern vertauscht, man also eine reziproke Kreuzung durchführt.) |
2. Mendelsche Regel oder Spaltungsregel:Kreuzt man die vorgenannten Mischlinge der F1 - Generation untereinander, so spalten im dominant rezessiven Fall in der F2-Generation die Merkmale im Zahlenverhältniswieder auf. (Da die Vererbung von Merkmalen statistischen Gesetzen gehorcht, wird dieses Zahlenverhältnis um so genauer erreicht, je größer die Zahl der Nachkommen ist.) |
P: | . |
|
|
|
. |
. | . |
|
. | ||
F1: | . |
|
|
|
. |
F2 |
K1 | K2 |
K1 |
|
|
K2: |
|
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Wir sehen, daß in der F1 eine Merkmalsmischung entsteht.
Kein Merkmal dominiert über das andere, wie bei der dominant-rezessiven
Vererbung. Wenn die Erbfaktoren von beiden Eltern zur Ausprägung kommen,
spricht man von intermediärer Vererbung. Als Symbole wählt man
kleine Buchstaben, wie bei rezessiven Genen.
Damit können wir uns das Kreuzungschema komplet mit den Genen
und Keimzellen anschauen:
P: | . |
rr |
|
ww |
. |
K: | . |
|
. |
|
. |
. | . |
|
. | ||
F1: | . |
rw |
|
rw |
. |
K: | . |
|
. |
|
. |
F2 |
|
|
[r] |
rr |
rw |
[w] |
rw |
ww |
Vergleiche die Phänotypen und Genotypen der F2-Generation bei dominant-rezessiver und intermediärer Vererbung. Welchen Vorteil bietet hier der intermediäre Erbgang?
Formuliere die Spaltungsregel so, daß sie für dominant-rezessive und intermediäre Vererbung gilt.
P: |
|
|
|
F1: |
|
. |
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Wie wird der Genotyp der gelben und runden Erbse lauten?
Wie lautet der Genotyp der grünen und kantigen Erbse?
Damit kann man den Anfang des Kreuzungsschemas besser so schreiben:
(Achtung!: Die Körperzellen haben für jedes Merkmal
zwei Erbanlagen, die Geschlechtszellen nur eine Erbanlage für jedes
Merkmal. Diese Aufteilung findet nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit
statt. In den Keimzellen muß also von jedem Merkmal genau eine Erbanlage
sein.)
P: |
GG RR |
|
gg rr |
|
K: |
|
. | [gr] [gr] | . |
F1: |
Gg Rr |
. |
Gg Rr |
Welche verschiedenen Geschlechtszellen kann es von der F1 geben?
Damit kann man das folgende Kombinationsquadrat erstellen:
F2 |
|
|
|
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[GR] |
GG RR |
GG Rr |
Gg RR |
Gg Rr |
[Gr] |
GG rR |
GG rr |
Gg rR |
Gg rr |
[gR] |
gG RR |
gG Rr |
gg RR |
gg Rr |
[gr] |
gG rR |
gG rr |
gg rR |
gg rr |
Gilt die Uniformitätsregel auch für dihybride Kreuzungen? Begründe.
Gilt die Spaltungsregel auch für dihybride Kreuzungen? Begründe.
Muß man die Spaltungsregel für dihybride Kreuzungen neu formulieren oder kann man die bisherige Formulierung übernehmen? Begründe.
Außer, daß in der F2 mehr verschiedene Phänotypen auftreten als bei den bisherigen Kreuzungen, ist hier noch etwas ganz besonderes geschehen. Welches Phänomen tritt hier zusätzlich auf? Begründe.
Wie kann man sich erklären, daß dieser neue Typ mit einer neuen Merkmalskombination auftreten kann? Begründe.
Damit können wir die dritte Mendelsche Regel formulieren.
3. Mendelsche Regel oder Regel von der Unabhängigkeit der Erbanlagen:Die einzelnen Erbanlagen sind frei kombinierbar, d.h. sie werden unabhängig voneinander vererbt und bei der Keimzellenbildung neu kombiniert. (Diese Regel wird auch Regel von der Neukombination der Gene genannt.) |
Erstelle ein Kreuzungsschema von der Parentalgeneration bis zur F2
für die folgende Kreuzung: (Arbeitsblatt
zum Ausdrucken)
P: |
|
|
|
F1: |
|
. |
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Du kannst das Kreuzungsschema aber auch am Bildschirm ausfüllen mit einem Auswahllückentext oder dem schwierigeren Lückentext
P: |
|
|
|
|
K: |
|
. |
|
. |
F1: |
|
. |
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Vervollständige
die obige Rinder-Kreuzung bis zur F2.
(Arbeitsblatt zum Ausdrucken)
oder (am Bildschim ausfüllen mit einem Auswahllückentextoder
dem schwierigeren Lückentext )
Welche verschiedenen Genotypen können die schwarz einfarbigen Rinder haben? . |
Überprüfe die verschiedenen Genotypen der schwarz einfarbigen Rinder mit Hilfe von Rückkreuzungen! |
Welche
Folgerungen bezüglich Rückkreuzungen bei dihybriden Kreuzungen
kann man aus den vorstehenden Beispielen ziehen?
Für die oberen drei Fragen kann man ein Arbeitsblatt ausdruckenoder sie auch am Bildschim ausfüllen mit einem Auswahllückentext oder dem schwierigeren Lückentext . |
Welches ist die Bedeutung Mendels?
Übungsaufgaben aus dem Internet | |
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Vererbung der Fellfärbung bei Meerschweinchen | (leicht verändert) nach Joußen/Kreuels |
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Müller: Genetik | http://www.merian.fr.bw.schule.de/Mueller/HTML-Skripte/GENETIK.htm |
Sengbusch: Genetik | http://www.rrz.uni-hamburg.de/biologie/b_online/d08/08.htm |
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