Biologie-Repetitorium: AIDS


AIDS

Aids ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung 'Acquired Immune Deficiency Syndrom', also für das Syndrom einer erworbenen Abwehrschwäche.

Aids wird durch ein Virus übertragen, das HIV-Virus.


Wie vermehren sich Viren?

Viren befallen Zellen, vermehren sich in ihnen und zerstören sie dadurch.


Das HIV-Virus schädigt das Immunsystem. Also schauen wir uns an, wie das Immunsystem funktioniert:

Wie arbeitet das Immunsystem? Beispiel für eine Immunreaktion

In den Körper eingedrungene körperfremde Stoffe, sogenannte Antigene (1) werden vom Immunsystem in Form von bestimmten Lymphozyten (einer Art Leukozyt) aufgenommen (2), die ihre Oberfläche analysieren. Dieser sogenannte T8-Lymphozyt informiert andere Lymphozyten über die Art dieses Antigens und veranlaßt sie, Antikörper gegen das eingedrunge Antigen zu produzieren (3) und abzugeben. Diese Antikörper[LINK] verbinden sich mit den (4) Antigenen und ermöglichen es anderen Leukozyten, den Makrophagen, diese Antigen-Antikörper-Komplexe zu fressen und damit die Antigene zu vernichten. (Daneben entstehen auch Gedächtniszellen, die bei einem späteren erneuten Eindringen dieses Antigens sehr schnell neue Antikörper produzieren (lassen).


Wie schädigt nun das HIV-Virus das Immunsystem?

Das Virus dringt in den (1) Körper ein und wird von einem T8-Lymphozyten (T8-Helferzelle) aufgenommen (2). Dieser veranlaßt wie üblich andere Lymphozyten mit der Produktion von Antikörpern (3), gegen das HIV-Virus, und diese werden in die Blutflüssigkeit (Blutplasma) abgegeben, so auf alle Körperflüssigkeiten[LINK] verteilt (und können nach

3 bis 12 Wochen nach einer Infektion mit einem entsprechenden Test nachgewiesen werden). Die Antikörper verbinden sich mit dem Virus und der Antigen-Antikörperkomplex (4) wird von Makrophagen gefressen. Aber damit kann das Virus nicht vollständig vernichtet werden, denn das HIV-Virus benützt zur Vermehrung gerade die Zellen, die seine Vernichtung einleiten sollen, die T8-Helferzellen, vermehrt sich in ihnen, bringt sie zum Platzen und setzt viele neue Viren (5) frei. Diese neuen Viren verteilen sich auf die verschiedenen Körperflüssigkeiten (6) und befallen erneut T8-Helferzellen. Auf diese Weise entsteht ein andauernde Vernichtungsschlacht zwischen HIV-Viren, T8-Helferzellen und Antikörpern.

Dabei verfügt das HIV-Virus über eine Geheimwaffe: es kann seine Erbinformation als Retrovirus in die Erbinformation des Lymphozyten einbauen. Damit sitzt es vor Antikörpern geschützt im Zellkern des Lymphozyten und wird bei jeder Zellteilung des Lymphozyten mitgeteilt und vermehrt. Zu einem unbestimmten Zeitpunkt kann das Retrovirus den Zellkern wieder verlassen und sein zerstörerisches Werk fortführen. Erschwerend kommt hinzu, daß HIV-Viren sehr leicht mutieren und dann von den bisherigen Antikörpern nicht mehr unschädlich gemacht werden können.

Bis heute (Oktober 1997) gibt es noch kein Medikament, das diese HIV-Infektion endgültig besiegen kann. Ebensowenig existiert eine wirkungsvolle Impfmöglichkeit.

Deshalb ist es so lebenswichtig, sich vor HIV-Infektionen zu schützen. Dazu muß man die Infektionswege kennen:

Das HIV-Virus ist ein sehr empfindliches Virus, es ist auf menschliche Zellen angewiesen und im Gegensatz zu vielen anderen Viren nur in höherer Konzentration infektiös.


Wir vergleichen die HIV-Konzentration in verschiedenen Körperflüssigkeiten:

  • sehr hohe Konzentration (Infektion möglich) ------- Blut und Spermienflüssigkeit
  • hohe Konzentration (Infektion möglich) ----------- Vaginalsekret und Muttermilch
  • niedrige Konzentration (keine Infektion) ----------- Tränenflüssigkeit, Speichel u. Urin

    Daraus resultiert, daß man sich bei Blutkontakt und ungeschütztem Geschlechtverkehr infizieren kann, Säuglinge auch über die Ernährung mit Muttermilch (falls die Mutter HIV-infiziert ist. Erstaunlicherweise werden etwa 30% der Säuglinge von HIV-infizierten Müttern ohne HIV-Infektion geboren.)

    Normale soziale Kontakte wie Begrüßen, Küssen oder das gemeinsame Bewohnen von Räumen führen dagegen nicht zu einer HIV-Infektion.


    Ablauf einer HIV-Infektion:

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